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Vortrag über Fachkräfte und Perspektiven für die Region
In dem neuen Gebäude in Lauterbach sollten nicht nur Studenten an den Lippen des Frontmannes der Einrichtung hängen, sondern auch die Unternehmer der Region von dem weltweit vernetzten „Freund und Lehrer des Kapitalismus“, wie er sich selbst nennt, lernen. Beim „Management Summit Vogelsberg“, ein Wirtschaftsgipfel, der Impulse für die Region setzen soll, kamen so Unternehmer, Interessierte und Kommunalpolitiker wie Landrat Manfred Görig oder Lauterbachs Erster Stadtrat Lothar Pietsch in den früheren Sitzungssaal des Amtsgerichts, um einen kurzweiligen Diskurs über „Entwicklungstendenzen in verrückten Zeiten“ zu hören.
Michael Konopka vom „Steinbeis Center of Management and Technology“ und Vorsitzender Stephan Mölig vom „Förderverein Bildung, Wissenschaft und Forschung im Vogelsbergkreis“ freuten sich über ein volles Haus. Der Professor regte mit klaren Ansagen zu einer lebhaften Diskussion an. So sagte der Amerikakenner die Wiederwahl von Präsident Donald Trump „im Zeitalter der Autokraten“ voraus: „Stellen Sie sich auf eine zweite Wahlperiode ein.“ Von einer „blauen Welle“, mit der die US-Demokraten den Republikaner aus dem Amt spülen könnten, sei weit und breit nichts zu sehen, gleichwohl Trumps Außenhandelspolitik nicht von Erfolg gekrönt sei. Das Verhängen von Strafzöllen für Importe in die USA werde von Währungsabwertungen der exportierenden Länder kompensiert, wodurch dann dort gleichzeitig Einfuhrgüter aus Amerika verteuert würden.
„Die Welt dreht sich immer schneller, ist aber überfordert mit der Migration“, sah Nolte als einen Grund für anwachsenden Nationalismus und Rechtspopulismus an. Hinzu komme die Rolle der sogenannten „sozialen Medien“. Die amerikanische Nachrichten- und Meinungswebsite „Breitbart News“ nannte er „das Primitivste, Dümmste, was es gibt“. „Heute erlauben soziale Medien Vollidioten, sich zu multiplizieren“, kritisierte er.
Deutschland werde ein Einwanderungsland bleiben, weil Kinder fehlten. Nur müsse man die Migration organisatorisch hinkriegen. Fachkräftemangel in der Wirtschaft sei ein Führungsmangel. Wenn genügend bezahlt werde, fänden sich auch Mitarbeiter. Das gelte auch für die Pflege. „Wir müssen für die Pflege gutes Geld ausgeben, das muss es uns wert sein.“ Hohe Einkommen sorgten für Steuereinnahmen, die von der öffentlichen Hand wiederum in Bildung und Infrastruktur investiert werden könnten. Deutschland brauche im internationalen Vergleich der Bildungssysteme sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, viele Länder beneideten dieses. Den Meisterbrief teilweise abzuschaffen, sei allerdings ein grober Fehler gewesen.
Quelle: www.lauterbacher-anzeiger.de